Zu Beginn der Reise bestand eine der Hauptaufgaben für uns alle darin, alle Arten von digitalen Geräten, mit denen viele von uns heute umgeben sind, wie PCs, Laptops, Tablets, Mobiltelefone und Fernsehgeräte und die damit einhergehende Informationsflut nicht mehr zu verwenden.
Arbeitsbezogene E-Mails, persönliche Nachrichten sowie Nachrichten aus aller Welt, meist negative Nachrichten über Kriege, politische und wirtschaftliche Spannungen, Nachrichten über den Klimawandel und seine Folgen, um nur einige zu nennen.
Am letzten Tag an Land schickte ich noch ein paar letzte Arbeits-E-Mails und Nachrichten an Verwandte und Freunde und schaltete dann alle meine Geräte AUS, als ich AN Bord der Tres Hombres ging.
Die Crew bestehend aus 15 anderen Seglern und Seglerinnen - Profis und Trainees zwischen 18 und 68 Jahren aus neun verschiedenen Ländern Europas
hat mich herzlich willkommen geheißen.
In den letzten vier Wochen war ich an den täglichen Arbeiten auf einem Segelschiff beteiligt, habe geankert und Fracht geladen. Dabei ging es vor allem um die Arbeit im
Team, wie das Kommando sagt: Alle Mann an Deck!
Es war ein großartiges Gefühl, trotz geschwollener Finger und Blasen wieder harte Arbeit mit den Händen verrichten zu können.
Die Belohnungen waren natürlich viel größer: das Beobachten von Meereslebewesen, wie z. B. um das Schiff herumspringende Delfine oder uns begleitende Vögel, das
Wechseln der Windrichtungen durch die Segel zu genießen, während man nach Fischen im vom Schiff verdrängten Wasser sucht.
Oder das leuchtende Plankton im Wasser bei Nacht, die unzähligen Sterne und feurigen Sternschnuppen. All das ist schwer zu beschreiben und in Worte zu fassen, es hinterlässt eher Tränen der Freude. Einer der schönsten Momente war ein 360°-Horizont, der nur das Meer, den Himmel und die schwarze Dame mit 15 Seelen in der Mitte zeigte - sonst nichts.
Nein, keine ablenkenden Nachrichten und Informationen von außen über elektronische Geräte. Nur eins sein mit der Crew, dem Schiff und dem Wind! Mission erfüllt!
Oliver