Seit einigen Tagen weht ein anhaltender Südwind. Bequem und schnell. Alles was wir brauchen. Eine Unruhefront im Norden wird heute über unsere Köpfe hinwegziehen.
Ich warte heute Nachmittag bei 35 Knoten. Während der Sturm zunimmt, werden die Segel bis zur Wende nach Nordwesten in aller Stille gehisst. Und dann geht es weiter bei einer angenehm ruhigen Brise.
Die Gruppe ist an die Manöver und Routine gewöhnt, auch die beiden neuen Auszubildenden fühlten sich schnell wohl und in alle Aspekte dieses Lebens integriert. Also auch schlechte
Wettervorhersagen werden mit Zuversicht aufgenommen. Das ist alles was wir brauchen.
Noch sind es 600 Meilen. Alle reden über die Orte, die sie auf Faial besuchen möchten. Wir haben einen kleinen Führer an Bord, der die Fantasie anregt. Wir sprechen auch über die Ankunft in Amsterdam. Viele Fragen von denen, die das Entladen noch nie gesehen haben. Wir freuen uns darauf, wieder mit den Säcken und Fässern zu hantieren. Wir sind gespannt, ob die unteren Fässer und Säcke nass geworden sind, ob der Rum stärker ausgelaufen ist und wie viele Motten aus dem Laderaum wegfliegen werden. Wir sind absolut motiviert, die Ladung zu löschen, für die wir so viel gearbeitet und gesegelt haben. Innerhalb weniger intensiver Monate wächst ein Gefühl der Aneignung. Es liegt in der Luft, auf See ist es nicht offensichtlich, weil es dort normal ist. Eine Normalität, wenn sich alle den gleichen Raum und die gleichen Werkzeuge teilen müssen. Aber es wird klar, wenn wir an Land kommen.
Das Team kommt zusammen und redet über Anekdoten und lustige Momente, die an Bord passiert sind, und immer kehrt die Crew von einem Ausflug mit einem erleichterten Gesichtsausdruck zurück, weil sie nach Hause kommt. Haben Sie keine Angst, wir sind zugänglich und freuen uns, die Geschichten zu teilen. Derzeit unterwegs zwischen den Quallen des portugiesischen Kriegsschiffs, den Plastikstücken auf der Meeresoberfläche jeden Tag, den Supertankern und Hunderten schön aufgeräumter, aufgerollter Leinen in unserem Garten. Noch nicht ohne Essen, aber wir machen Eis und Käse, ein klarer Himmel auf dem Vulkan. Wir kommen nach Horta!!
Die Nacht wird ohne Mond dunkel und lässt die Sterne in ihrer ganzen Pracht leuchten. Führung aus der Luft, das ist es, was wir brauchen. Übrigens haben wir die Chance, am 21. anzukommen.
Alles ok!!